Hochwasser in Südbayern: Aschaffenburger Malteser sechs Tage im Katastrophenschutzeinsatz

Aschaffenburg. Auch wenn die Extremwetterlage lange angekündigt war, kam die Alarmierung dennoch überraschend. Am Samstag, 01.06.2024, gegen 19.30 Uhr wurde die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung der Malteser Aschaffenburg zum Einsatz mit dem Hilfeleistungskontingent Betreuung/Verpflegung Unterfranken alarmiert. Schnell mussten Schlafsack, Einsatzkleidung und alles Nötige für mindestens 72 Stunden Einsatz gepackt werden. Bereits um 22 Uhr rückten elf ehrenamtliche Malteser, davon fünf Einsatzkräfte aus dem Stadtverband Rothenfels, mit zwei Fahrzeugen und zwei Anhängern zum Einsatz Richtung Süden aus. Das Kontingent, zu dem auch Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes gehören, sammelte sich in Dettelbach, um gemeinsam Richtung Einsatzort im Landkreis Günzburg zu fahren. Einsatzauftrag: Unterstützung der dortigen Helfenden in einer Notunterkunft für evakuierte Menschen aus den Überschwemmungsgebieten. „Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort waren mehr als dankbar, dass sie mit Manpower und Material abgelöst wurden, da sie teilweise selbst vom Hochwasser betroffen waren“, erinnert sich eine Helferin von den Maltesern Aschaffenburg, die auch beim Einsatz im Ahrtal 2021 dabei war. In Spitzenzeiten wurden in dieser Unterkunft bis zu 300 Betroffene betreut und verpflegt. Am Dienstag machten sich dann zehn weitere Aschaffenburger Malteser auf den Weg nach Süden, um die Einsatzkräfte abzulösen. Am Mittwoch wurde die Evakuierung von Günzburg aufgehoben, so dass sie gemeinsam die Notunterkunft zurückbauen konnten. Am Donnerstagmorgen  machte sich das Hilfeleistungskontingent wieder auf den Heimweg nach Aschaffenburg,  wo sie am frühen Nachmittag eintrafen. „Es war ziemlich anstrengend insgesamt. Wir haben so viele sehr emotionale Geschichten von den Evakuierten gehört, die zum Teil alles verloren hatten. Aber es gibt einem ja auch ein so gutes Gefühl, mit den anderen zusammen den Menschen zu helfen“, zieht die Helferin ein kurzes Resumee.

Ebenfalls im Einsatz im Katastrophengebiet war ein Rettungswagen mit zwei ehrenamtlichen Aschaffenburger Maltesern. Sie waren von Sonntag bis Dienstag als Teil des Feuerwehrkontingent „Wasser/Pumpen“ aus Stadt- und Landkreis Aschaffenburg in Aichach-Friedberg eingesetzt. Der Rettungswagen war zur Absicherung der Feuerwehrkräfte dabei und kam auch einige Male zum Einsatz, zum Glück nur leichte Verletzungen.

„Wir danken euch allen für euren tollen und so selbstlosen Einsatz“, betonte Claus Kolb, ehrenamtlichen Malteser Stadt- und Kreisbeauftragter, bei einem kleinen Dankeschön-Abendessen für die Helfenden und sagte weiter: „Richtet bitte auch unseren Dank an Eure Arbeitgeber aus, die Euch für den Einsatz freigestellt haben - nur so ist ein Katastropheneinsatz möglich.