nach fast 60 Jahren Engagement: Malteser Unterpleichfeld sagen zum Abschied leise "Servus"

Nachdenkliche Gesichter beim offiziellen Abschied der Malteser aus Unterpleichfeld (von links): Diözesanleiter Hans-Georg von Mallinckrodt, Ortsbeauftragter Karl-Heinz Käb, Erster Bürgermeister Alois Fischer, Diözesangeschäftsführer Stefan Dobhan
Die Grundsteinlegung für die Maltesergarage in der Hauptstraße im Jahr 2001 war ein Highlight in den fast 60 Jahren Maltesergeschichte in Unterpleichfeld. Der damalige Ortsbeauftragter Siegbert Mahler (5.v.r.) hatte dieses Projekt innerhalb der Malteser und mit dem damaligen Bürgermeister von Unterpleichfeld Lorenz Göbel ((1.v.l.) vorangetrieben.
Beginn des Engagements als Helfer vor Ort 1999
2013 gaben Siegbert Mahler (2.v.r.) und sein Stellvertreter Waldemar Hammer (1.v.r.) aus Altersgründen das Amt des Ortsbeauftragten von Unterpleichfeld an Karl-Heinz Käb (links) ab. Mit dabei Diözesangeschäftsführer Frank Weber (2.v.l.) und Diözesanoberin Martina Mirus (Mitte)
Bernhard Poßmayer (links) wurde 1994 zum Nachfolger des ersten Malteser Ortsbeauftragten von Unterpleichfeld Totnan Mahler (Mitte) berufen, Karl-Heinz Käb zu seinem Stellvertreter und Kassier (rechts).

Unterpleichfeld. Die Malteser Unterpleichfeld sind Geschichte. Nach fast 60 Jahren haben sie nun ihr ehrenamtliches Engagement aufgegeben. Schon seit Jahren gab es kaum Nachwuchs an jungen Leuten, keine Führungskräfte, und dann hat die Corona-Pandemie dem kleinen Ortsverband „den Rest gegeben“, so Karl-Heinz Käb, der als Ortsbeauftragter für das Engagement verantwortlich war. Aber zum Schluss mussten dann alle Beteiligten erkennen, dass es keinen Sinn mehr ergibt, weiterzumachen. Zum 31.12.2021 wurde der Ortsverband aufgelöst. Und so trafen sich Malteser Diözesanleiter Hans-Georg von Mallinckrodt, Diözesangeschäftsführer Stefan Dobhan und Karl-Heinz Käb mit dem 1. Bürgermeister Alois Fischer, um sich ganz offiziell aus dem Vereinsleben von Unterpleichfeld zu verabschieden. Es gab schon schönere Anlässe, zu denen die Malteser Unterpleichfeld mit dem 1. Bürgermeister ihrer Gemeinde zusammengekommen sind, da waren sich alle Beteiligten einig. Die Malteser „waren fester Bestandteil von Unterpleichfeld“, so Bürgermeister Fischer. Sie hielten Erste-Hilfe-Kurse ab, sicherten große und kleine Veranstaltungen sanitätsdienstlich ab und organisierten einmal jährlich den legendären „Italienischen Abend“ auf dem Hof vor ihrer Garage in der Hauptstraße. „Die Beteiligung am Dorfleben war uns immer wichtig“, betonte Karl-Heinz Käb, der schon seit 1977 bei den Maltesern ehrenamtlich aktiv ist und über 25 Jahre hauptamtlich Lehrrettungsassistent in der Malteser Rettungswache Schweinfurt war. Beim Gespräch mit Bürgermeister Fischer kamen denn auch Erinnerungen an viele große Einsätze hoch wie die Eröffnung der Mehrzweckhalle Unterpleichfeld, bei der die Spider Murphy Gang 1986 über 2500 Menschen anlockte. Oder die vielen IVV-Wandertage, bei denen die Malteser sich nicht nur um die medizinischen Belange der bis zu 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kümmerten, sondern auch Außenposten mit Verpflegung aufgebaut hatten.

„Ja, es geht viel verloren, wenn ihr aufhört, denn ihr wart auch immer ansprechbar, wenn wir euch gebraucht haben“, bedauerte Bürgermeister Fischer die Entwicklung, aber „Nachwuchssorgen gibt es leider fast überall in den Vereinen“. Die Malteservertreter bedankten sich ihrerseits für die stets gute Zusammenarbeit und versprachen, die Unterpleichfelder Malteserfahne der Gemeinde zu überlassen, damit sie einen würdigen Platz im neuen Ratssaal bekommt.


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