A bissle was geht immer: Mainfränkische Faschingsclubs spenden 10.000 Euro für Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen

Große Freude über 10.000 Euro für den Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen (von links nach rechts): Michael Kiesel, Joachim Gold (beide Malteser), Steffi Beck, Christian Albert (beide „a bissle was geht immer“), Ernst Freier (Malteser).

Würzburg/Unterfranken. Normalerweise ist zwischen 11. November und Aschermittwoch für Faschingsfreunde die schönste Zeit im Jahr. Corona machte der ausgelassenen Freude einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Inthronisierungsbälle, Rathausstürme, Prunksitzungen, Faschingsumzüge – nichts durfte stattfinden in der vergangenen Faschingssaison. Aber: „Fasching ist die Kreativabteilung der Gesellschaft“ finden die Narren, und deshalb riefen über 40 Karnevalsvereine aus ganz Mainfranken im vergangenen Herbst die Aktion „a bissle was geht immer“ ins Leben. Sie wollten wenigstens ein paar kleinere Events organisieren oder närrische Anlässe zu finden – für die eigene Freude und gleichzeitig zur Freude von Schwerstkranken und Sterbenden, denn der Erlös der Aktion sollte dem Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser Würzburg zugutekommen. So gab es virtuelle Prunksitzungen oder närrisch gefüllte Fastnachtstüten für die Feier im familiären Kreis im Wohnzimmer. Ideen wie die „Bütt on Tour“ konnten leider wegen der Corona-Auflagen leider nicht durchgeführt werden. „Zu närrischen 11.111 Euro hat es nicht ganz gelangt, aber wir sind überglücklich über das Ergebnis der Aktion“, so Steffi Beck (Carneval-Freunde Zellerau) und Christian Albert (ACC Altertheim), die stellvertretend für alle beteiligten Faschingsvereine die Spende von 10000 Euro an die Malteser Verantwortlichen übergaben.10.000 Euro konnten die Faschingsfreunde an die Verantwortlichen der Malteser Würzburg symbolisch übergeben. „Wir können unsere Freude kaum in Worte fassen angesichts dieser grandiosen Spende“, waren der ehrenamtliche Malteser Stadtbeauftragte Joachim Gold, sein Stellvertreter Michael Kiesel und der Leiter Einsatzdienste Ernst Freier sich einig. Die Malteser zeigten bei der Gelegenheit das Innenleben des neuen Herzenswunsch-Krankenwagen, der seit einem Jahr in der Malteser Rettungswache in der Mainaustraße steht. Das rein spendenfinanzierte Fahrzeug ist besonders auf die Bedürfnisse der schwerstkranken und sterbenden Menschen ausgerichtet, die noch mal einen letzten Wunsch haben. Dazu gehört eine extra gefederte Trage genauso wie die großen Panoramafenster, die den Gästen die Fahrten möglichst angenehm machen sollen. „Natürlich haben wir auch sämtliche Medikamente und medizinischen Geräte an Bord - aber nicht so sichtbar wie in einem normalen Rettungswagen“, erklärte Gold. Die drei Malteser erzählten auch von den in den letzten fast vier Jahren bereits durchgeführten Fahrten, die coronabedingt 2020 weniger waren, aber umso wertvoller für die Betroffenen und deren Familien. Nicht nur große Wünsche seien wichtig wie zum Beispiel der Besuch im Stadion des FC St. Pauli zum ersten Heimspiel mit Fanbeteiligung sondern eben auch die kleinen Wünsche, die sich diejenigen nicht mehr selber erfüllen können, weil der Krankheitszustand schon so weit fortgeschritten ist, dass eine medizinische Begleitung nötig ist. Da geht es um den Kaffee in der eigenen Wohnung, den Besuch am Grab der Ehefrau oder die Teilnahme an der Hochzeit der eigenen Tochter. „Es ist so wunderbar, was Sie durch diese großartige Spende ermöglichen. Dadurch werden Sie und alle anderen fränkischen Narren und ihre Unterstützer zu Herzenswunsch-Erfüllern“, bedankten sich die Malteser.

 

Wer jemanden kennt, der an seinem Lebensende noch einen letzten Wunsch hat, den er sich aufgrund des Gesundheitszustandes nicht mehr selber erfüllen kann, kann sich gerne an die Malteser wenden: 0931/4505-227.


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