Unterfranken. Die Bundesversammlung der Malteser, das höchste Beschlussgremium des Malteser Hilfsdienst e.V. in Deutschland, hat am vergangenen Wochenende in Erfurt ein neues Präsidium gewählt. Die 185 Delegierten bestätigten Georg Khevenhüller als Präsident des Malteser Hilfsdienstes und wählten Clementine Perlitt zur neuen Generaloberin. Alexandra Bonde und Albrecht Prinz von Croÿ wurden zu Vizepräsidenten gewählt.
Mit Joachim Gold, ehrenamtlicher Stadtbeauftragter der Malteser Würzburg, ist ein Vertreter aus Unterfranken in dieses höchste Organ gewählt worden. Zukünftig wird der Würzburger als einer von vier Vertreterinnen und Vertretern der aktiven Helferschaft in dem Gremium mitsprechen und vor allem seine jahrzehntelange Erfahrung als Malteser Helfer einbringen. „Ich freue mich so sehr über das Vertrauen der Delegierten und dass ich nun die Zukunft meines Verbandes auf dieser Ebene mitgestalten kann“, so Gold nach seiner Wahl. Der Präsident und das Präsidium bestimmen laut Satzung die Richtlinien des Malteser Hilfsdienstes, insbesondere obliegen ihnen zum Beispiel die Genehmigung von verbandspolitisch besonders bedeutsamen Maßnahmen oder Planungen des Geschäftsführenden Vorstandes.
Joachim Gold ist schon seit seinem 16. Lebensjahr begeisterter Malteser und kennt den Verband nicht nur als Fernmelder oder Sanitäter, sondern zum Beispiel auch von vielen Romwallfahrten für Menschen mit Behinderung. Durch seine regelmäßige Beteiligung an bundesweiten Einsätzen – zuletzt im Malteser-Führungsteam beim Deutschen Katholikentag in Erfurt – ist Joachim Gold mit vielen ehren- und hauptamtlichen Maltesern in ganz Deutschland gut vernetzt. „Da wir Malteser Würzburg nicht nur im Blaulichtbereich sehr aktiv sind, sondern auch in den vielen „leisen“ Diensten wie der Sterbe- und Trauerbegleitung, dem Besuchsdienst mit und ohne Hund oder dem Integrationsdienst, kenne ich die ganze Bandbreite des Malteser-Engagements. Das alles möchte ich ins Präsidium mit einbringen“, sagt der 53-jährige Familienvater.
„Wir sind sehr stolz, dass Joachim Gold ins Malteser Präsidium gewählt worden ist, und sind überzeugt davon, dass er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in unterschiedlichsten Funktionen innerhalb unserer Diözese im Präsidium wertvolle Impulse geben kann, die letztlich dann auch wieder uns hier in Unterfranken zugutekommen werden“ freuten sich Diözesangeschäftsführer Stefan Dobhan und Diözesanleiterin Martina Mirus, die selber bis 2020 zwölf Jahre als Helferschaftsvertreterin im Malteser Präsidium war.
Die Malteser stehen nach den Worten ihres Präsidenten Georg Khevenhüller vor vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen. „Wir werden gebraucht, um die Einsatzfähigkeit im Katastrophen- und Zivilschutz zu stärken, Hilfe gegen Einsamkeit und Isolation zu leisten, geflüchtete Menschen zu betreuen, kranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase beizustehen. Mit fast 100.000 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden in allen Malteser Aktivitäten in Deutschland achten wir darauf, dass wir die konkrete Not vor unserer Haustür wahrnehmen und flexibel darauf reagieren. Wir Malteser weichen Not und Leid nicht aus, vielmehr wenden wir uns den Menschen in ihrer schwierigen Situation in Liebe zu. Damit wollen wir Zeugnis geben von Gottes Liebe zu uns Menschen.“
Die Malteser Bundesversammlung war am Freitagabend eröffnet worden. Daran hatten auch der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow und der neugewählte Präsident der Deutschen Assoziation des Malteserordens, Ernst Freiherr von Freyberg, teilgenommen. Beide stellten in ihren Reden die Bedeutung der Arbeit der Malteser heraus.